Gertrud Mayer, geb. Meyer

 

Gertrud Mayer (Foto: Stadtarchiv München, Kennkartendoppel 2739, 1938/39)

Geboren am 22. Februar 1892 in Guben (Brandenburg)

Deportiert am 20. November 1941 nach Kaunas

Getötet am 25. November in Kaunas

 

Herkunft und familiärer Hintergrund

Gertrud Mayer wurde am 22. Februar 1892 als Gertrud Meyer in Guben (Brandenburg) als Tochter von Mina (geb. Haase) und Hermann Meyer, einem Kaufmann, geboren. Gertrud Mayer besuchte die Höhere Töchterschule.

Am 21.10.1919 heiratete sie den Münchner Kaufmann Samuel Mayer (geb. am 17. April 1878) in Guben.

Sohn Bodo Mayer, Kennkartendoppel 1938/39, © Stadtarchiv München

Schwager David Mayer, Kennkartendoppel 1938/39, © Stadtarchiv München

Am 27. März 1922 wurde Gertrud und Samuel Mayers Sohn Bodo in München geboren. Später wurde dieser Mechanikerlehrling.

Samuel Mayer war mit seinem Bruder David Teilhaber der Münchner Gardinenfabrik D. Mayer in der Haimhauser Straße 16. Er starb am 8. Februar 1934 in München. Sein Bruder David Mayer (geb. 17. Februar 1871 in München) wurde am 16. Juli 1942 aus München nach Theresienstadt deportiert und dort am 21. Februar 1943 ermordet.

 

Adressen in München

Zwischen 1933 und 1941 sind mehrere Adressen von Gertrud Mayer bekannt: In der Pension Patria, in der Goethestraße 54, wohnte sie ab dem 18. Oktober 1933. Hier wurden enteignete jüdische Familien übergangsweise untergebracht. Ihr Ehemann war ab dem 2. Oktober 1933 in der Goethestraße 8 gemeldet. Wo der gemeinsame Sohn in dieser Zeit wohnte, ist nicht bekannt.

Ab dem 17. Dezember 1933 wohnte die Familie in der Hohenzollernstraße 39. Zwei Monate nach dem Tod des Vaters wohnten Mutter und Sohn, ab dem 6. April 1934, erst in der Leopoldstraße 106, ab dem 16. Juni 1941 in der Leopoldstraße 108 und schließlich ab dem 9. Juli 1941 in der Ainmillerstraße 26.

Bodo Mayer lebte ab dem 9. September 1941 in der Knorrstraße 148. An dieser Adresse in Milbertshofen existierte ein Barackenlager, das ab November 1941 als Sammellager für Münchner Jüdinnen und Juden vor ihrer Deportation diente.


Deportation nach Kaunas

Am 20. November 1941 wurden Gertrud Mayer und ihr Sohn Bodo, zusammen mit rund tausend anderen jüdischen Menschen, im ersten Transport von München ins Haft- und Arbeitslager Fort IX in Kaunas deportiert, wo sie nur fünf Tage später, am 25. November 1941, ermordet wurden.


Text: Museum Villa Stuck, überarbeitet von Anna Süs

Quellen:

 
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