Wilhelm Jürgen Schröder
Geboren am 6. November 1903 in Tondern (Schleswig)
Deportiert am 10. Mai 1940 in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz
Ermordet am 10. Mai 1940 in Hartheim bei Linz
Was wissen wir über Wilhelm Schröder?
Wilhelm Jürgen Schröder wurde am 6. November 1903 in Tondern (Schleswig) geboren. Seine Eltern waren der Schreiner Detlef Schröder und seine Frau Anna, geborene Brodersen.
Über sein Leben wissen wir nicht viel. Er war ledig, erlernte den Beruf des Malers und lebte zeitweilig in Oberstdorf im Allgäu. Der evangelische Wilhelm Schröder wechselte zwischen 1925 und 1933 mehrmals den Wohnsitz von Berchtesgaden nach München.
Am 27. November 1933 zog er nach ca. zwei Monaten in der Elvirastraße 17 in das Ledigenheim in die Bergmannstraße 35.
Was können wir den Akten entnehmen?
Am 8. Dezember 1933 brachte der Rettungsdienst Wilhelm Schröder in die Nervenklinik in der Nußbaumstraße. Grund der Einlieferung waren „Aufregungszustände“. Am 5. März 1934 brachte man ihn nach Haar in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing. Die in der Klinik erstellte Diagnose lautete „Schizophrenie“. Die Angaben zum Gesundheitszustand von Wilhelm Schröder sind den Akten entnommen, d.h. sie lassen sich nicht überprüfen und sind deshalb in Anführungszeichen gesetzt.
Am 10. Mai 1940 wurde Wilhelm Schröder, im Rahmen der „Aktion T4“, in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Er gehörte damit zu den ersten 633 Menschen, die dort im Mai 1940 in einer Gaskammer ermordet wurden. Neben Hartheim errichteten die T4-Mitarbeiter im Rahmen der „Euthanasiemaßnahmen“ noch fünf weitere Tötungsanstalten für Erwachsene: Bernburg, Brandenburg an der Havel, Grafeneck, Hadamar und Pirna-Sonnenstein.
Text und Recherche
Klaus-Peter Münch
Quellen
Bundesarchiv Berlin, R179/20586
Personalbogen der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing
Psychiatrische und Nerven-Klinik München 1375/33
Stadtarchiv München, Einwohnermeldekarte DE-1992-EWK-65-S-231