Olga Leiter, geb. Wassermann

 

Geboren am 4. Januar 1875 in Kriegshaber
Verstorben am 19. Januar 1939 in München

 

Elternhaus

Olga Leiter kam am 4. Januar 1875 als viertes Kind von Aron Wassermann und Babette (Peppi) Wassermann, geb. Fromm, in Kriegshaber zur Welt. Ihre Geschwister waren:

  • Isidor, geboren 2. Juli 1871 in Kriegshaber, gestorben 5. August 1871 in Kriegshaber

  • Theodor, geboren 23. April 1872 in Kriegshaber, gestorben 12. Dezember 1941 in München

  • Louis, geboren 29. Juli 1873 in Kriegshaber, gestorben 29. Mai 1874 in Kriegshaber

  • Alfred, geboren 22. Februar 1876 in München, gestorben 19. März 1881 in München

  • Kathinka, geboren 6. März 1877 in München, gestorben 13. Juni 1877 in München

  • Edmund, geboren 18. Mai 1878 in München, gestorben 19. Januar 1879 in München

  • Jenny Koppel, geboren 25. Juli 1879 in München, Schicksal unbekannt

  • Meta, geboren 21. Dezember 1880 in München, gestorben 9. Januar 1893 in München

  • Elsa Gutmann, geboren 19. Februar 1882 in München, gestorben 2. Oktober 1939 in München

  • Laura Wassermann, geboren 12. Oktober 1883 in München, ermordet 25. November 1941 in Kaunas


Familiengründung und Leben in München

Olga Wassermann heiratete mit 19 Jahren, am 15. Februar 1894, in München den 35-jährigen Kaufmann Lazarus Ludwig Leiter, geboren am 1. Januar 1859 in Buttenwiesen, gestorben am 27. Juli 1942 in Theresienstadt.

Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Helene (Hella), geboren am 1. Februar 1898 in München und Arthur,  geboren am 8. Januar 1901 in München, gestorben am 13. Oktober 1949 in Seattle/USA.

Die Tochter Helene heiratete am 10. Mai 1928 den Textilkaufmann Alfred Hanauer (geboren am 17. November 1893 in Wiesenfeld/Landkreis Karlstadt). Sie zog mit ihrem Ehemann nach Würzburg. Die beiden konnten ihren zehnjährigen Sohn Hans Arno Hanauer (geboren am 17. Februar 1929 in Würzburg) mit einem Kindertransport im Juli 1939 nach England schicken. Er überlebte und wohnte später in Herzlia, Israel.

Das Ehepaar Hanauer wurde am 27. November 1941 von Würzburg nach Riga deportiert. Sie wurden Opfer der Shoah.

Lazarus Leiter war von 1898 bis 1916 Teilhaber der Firma Nathan Bauernfreund, eine Zinngusswarenfabrik in der Klenzestraße 4. Nathan Bauernfreund war der Ehemann der Schwester von Lazarus Leiter. Ab 1916 betrieb Lazarus Leiter dort eine Textilagentur.

Seit dem 2. Oktober 1907 war Lazarus Leiter Eigentümer des zweiten Obergeschosses in der Klenzestraße 4, bis er zusammen mit seinem Schwager Nathan Bauernfreund das Haus, im Oktober 1917 für 110.000 Mark, an die Gabriel und Rosa Ritter'sche Stiftung verkaufte.

Am 20. Juni 1934 zog Olga Leiter, nun 59 Jahre alt, mit ihrem 16 Jahre älteren Mann in das neu eröffnete, streng rituell geführte Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in der dritten Etage der Klenzestraße 4. Ihre Schwester Elsa Gutmann zog zu gleicher Zeit dort ein. Die Bewohner waren in 2- und 3-Bett-Zimmern untergebracht.

Olga Leiter verstarb im Alter von 64 Jahren, am 19. Januar 1939. Ihr Grab, mit einem Grabstein aus Granit befindet sich auf dem Neuen Israelitischen Friedhof, Sektion 6, Reihe 5, Platz 10.


Text und Recherche

  • Bettina Gütschow

Quellen

 
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Lazarus Ludwig Leiter

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August Levi